Warum nur 1 Stromversorger?...

Gerhard Hoffmann wrote:
Am 02.04.23 um 18:22 schrieb Alexander Schreiber:
Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:
Arno Welzel schrieb:
Axel Berger, 2023-04-01 15:16:

Arno Welzel wrote:
E-Fuel ist die denkbar schlechteste Variante davon.

Unter den verfügbaren Möglichkeiten ist chemisch und flüssig die derzeit
beste. Unter denen ist es m.W. am ehesten Methanol. Die 75 % Verlust
wird man für Saisonspeicher in großen Mengen hinnehmen müssen.

https://t3n.de/news/gruenen-strom-monatelang-speichern-sandbatterie-erstmals-funktionsfaehig-1484114/

Das ist ein Speicher für Elektrowärme. Rückgewinnung von Strom hätte keinen
vernünftigen Wirkungsgrad.

Schlechter gehts immer. Mein bisheriger Gewinner für \"bescheuerte Ideen
zur Energiespeicherung\" ist: Bei Überschuss im Stromnetz die Energie
nutzen um Betonblöcke ganz hoch zu stapeln. Energierückgewinnung dann
indem man den Turm wieder abbaut und auf dem Weg nach unten die Masse
der Blöcke nutzt, um einen Generator anzutreiben.

In s.e.d. wurde letzte Woche vorgeschlagen, man könnte in Zeiten
des lokalen Energieüberschusses die Windturbinen als Propeller
benutzen und den Wind in weniger bevorzugte Gegenden
transferrieren. Wenn wir schon keine Hochspannungsleitungen
dafür haben.

Wie sollen wir dann Strom dorthin bringen um Wind zu machen ?
Wozu sollen wir ueberhaupt irgendwo Wind machen ?

Das wahre Problem sind die fehlenden Leitungen, und das liegt an
den Grundstuecksbesitzern die natuerlich ihren Anteil wollen.
Weil die bei Erdleitungen viel mehr bekommen als bei einer Freileitung
werden die jetzt als Erdleitungen ausgefuehrt, obwohl die Baukosten 10 mal
so hoch sind wie bei einer Freileitung und der Bau viel laenger dauert.
Freileitungen waeren auch bei genuegender Bezahlung an die Grundbesitzer viel
billiger und vor allem schneller gewesen.
Suedostlink soll z.B. Strom nach Suedbayern bringen als Ersatz fuer
den Strom des Kernkraftwerks dort. Eigentlich muesste man das Kernkraftwerk weiter
laufen lassen bis die die Leitung fertig ist, macht man aber natuerlich nicht.
Fertigstellung ist zur Zeit 2027...
 
Am 03.04.23 um 12:02 schrieb Hergen Lehmann:

Beide AKW-Unfälle haben gut bekannte Ursachen, die in Zukunft
vermeidbar sind.

Murphy ist sehr gut darin, eine bislang unbekannte Ursache zu finden.

Keine Technologie ist frei von Risiken.

Manche Risiken möchte man eingehen, manche nicht.

Insbesondere der Kohleabbau hat in seiner Geschichte wahrscheinlich
deutlich mehr Opfer gefordert als die Atomenergie.

Durchaus möglich. Ist aber kein Grund für eine Aufholjagd.

Nüchtern betrachtet kommen wir um AKW als Übergangstechnologie nicht
herum. Wenn nicht in Deutschland, dann mit deutlich schlechteren
technischen Standards im benachbarten Ausland...

Nüchtern betrachtet ist Kernenergie viel zu teuer.

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Thomas Prufer wrote:
Bei Überschuss im Stromnetz könnte
man doch einfach alle Aufzüge im Land nach oben fahren, und zur Rückgewinnung
wieder nach unten.

Witzigerweis eist es umgekehrt. Wegen der Ausgleichsgewichte braucht ein
leerer oder nur mit einer Person besetzter Aufzug aufwärts weniger
(keinen?) Strom als abwärts.


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \\ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
 
On 04/03/2023 13:24, Carla Schneider wrote:
Gerhard Hoffmann wrote:

Am 02.04.23 um 18:22 schrieb Alexander Schreiber:
Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:
Arno Welzel schrieb:
Axel Berger, 2023-04-01 15:16:
[...]
In s.e.d. wurde letzte Woche vorgeschlagen, man könnte in Zeiten
des lokalen Energieüberschusses die Windturbinen als Propeller
benutzen und den Wind in weniger bevorzugte Gegenden
transferrieren. Wenn wir schon keine Hochspannungsleitungen
dafür haben.

Wie sollen wir dann Strom dorthin bringen um Wind zu machen ?
Wozu sollen wir ueberhaupt irgendwo Wind machen ?

Der Haupthinderungsgrund ist, daß dies mit Windrädern physikalisch unmöglich ist!


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/math87.htm http://www.schellong.de/htm/dragon.c.html
 
Helmut Schellong wrote:

Ich las vorgestern, daß parallel zum Ausbau der Erneuerbaren
etwa 50 Gas-Kraftwerke gebaut werden müssen!
Auch Experten halten das für illusorisch.

Genau so etwas will ich vermieden sehen!

Dann müßtest Du aber ganz schnell ganz viel Krach machen, sonst:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_geplanter_und_im_Bau_befindlicher_Gaskraftwerke_in_Deutschland
weil
https://www.pv-magazine.de/2021/10/28/scholz-und-baerbock-halten-an-gas-als-brueckentechnologie-fest/
\"28. Oktober 2021\"
Scholz und Baerbock halten an Gas als Brückentechnologie fest\"

Haben die das schon zurückgenommen?

>Grundlast durch Speicher und Überhang an Erneuerbaren.

Wo sind die Speicher denn?

Grüße,
H.

PS
Ich will grüne Politik, aber keine von diesen Grünen gemachte Politik.
 
Peter Heirich wrote:
Beide AKW-Unfälle haben gut bekannte Ursachen, die in Zukunft vermeidbar
sind.

Beide Unfälle hatten vorher gut bekannte Ursachen, die vermeidbar
gewesen wären. Fukushima hatte 24 vollkommen schadensfreie Stunden Zeit,
um geöhnlichen konventionellen Notstrom einzufliegen. Hat ein räumlich
kleines und hochindustrialisiertes Land nicht geschafft, warum auch
immer.

weder Tschernobyl noch Fukushima haben in Deutschland
ernstliche Schäden verursacht.

Da hast Du aber weder ferngesehen noch die Massenpresse gelesen.

ARD-Tagesschau am 2013-03-11:
\"In der Folge kam es zu einem Reaktorunfall im Kernkraftwerk Fukushima.
Dabei kamen ungefähr 16.000 Menschen ums Leben.\"

FAZ vom 2016-10-10:
\"Am 11. März 2011 war es im dortigen Atomkraftwerk zu verheerenden
Kernschmelzen gekommen, die insgesamt fast 19 000 Todesopfer forderten.\"


--
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Hanno Foest wrote:
> Nüchtern betrachtet ist Kernenergie viel zu teuer.

Du hast offenbar im letzten Jahr keinen Heizöltank auffüllen müssen.
(Ich seit meinem Umzug auch nicht mehr und bin sehr froh darüber.)


--
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Peter Heirich wrote:
Dass wir noch immer keine Steuerelektronik in den Waschmaschinen bis
Kühlschränken haben, die den Stromverbrauch ein wenig dem Angebot
anpasst, ist traurig.

Was würde die kosten? Eine kWh/a sind 114 mW.

Ich brauche hier rund 6 kWh/d. Eine Vollwäsche sind (laut Handbuch,
nicht gemessen) unter einer kWh. Mein Kühlschrank braucht gemessene 350
Wh am Tag. Eingespart würde bei Deinem Vorschlag gar nichts, nur minimal
zeitlich verschoben. Das nützt genau wie viel?


--
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Am 03.04.23 um 14:24 schrieb Axel Berger:

Nüchtern betrachtet ist Kernenergie viel zu teuer.

Du hast offenbar im letzten Jahr keinen Heizöltank auffüllen müssen.

Doch, habe ich. Allerdings kann auch auch weiter gucken als bis zum
Tellerrand.

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
On 04/03/2023 14:19, Heinz Schmitz wrote:
Helmut Schellong wrote:

Ich las vorgestern, daß parallel zum Ausbau der Erneuerbaren
etwa 50 Gas-Kraftwerke gebaut werden müssen!
Auch Experten halten das für illusorisch.

Genau so etwas will ich vermieden sehen!

Dann müßtest Du aber ganz schnell ganz viel Krach machen, sonst:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_geplanter_und_im_Bau_befindlicher_Gaskraftwerke_in_Deutschland
weil
https://www.pv-magazine.de/2021/10/28/scholz-und-baerbock-halten-an-gas-als-brueckentechnologie-fest/
\"28. Oktober 2021\"
Scholz und Baerbock halten an Gas als Brückentechnologie fest\"

Haben die das schon zurückgenommen?

Grundlast durch Speicher und Überhang an Erneuerbaren.

Wo sind die Speicher denn?

Die Gaskraftwerke gibt es ja auch noch nicht.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/math87.htm http://www.schellong.de/htm/dragon.c.html
 
Sieghard Schicktanz <Sieghard.Schicktanz@SchS.de> wrote:
Hallo Alexander,

Du schriebst am Sun, 2 Apr 2023 18:18:34 +0200:

Das wären etwa 6 GW, welche man bequem gehabt hätte, wenn man die AKW
nicht abgeschaltet hätte. Fahrradkette.

Aber AKWs sind doch böse. Mehr Braunkohle verbrennen ist viel besser für
die Natur. Meinen zumindest die (oliv) Grünen.

Nja. Wenn die wirklich so _oliv_grün sein sollten, dann ist ein Abschalten
aller _KERN_kraftwerke mit Sicherheit besser, für die Menschen und für die
Natur. Tschrnobyl und Fukushima stimmen sicher zu.

Tschernobyl war ein Reaktortyp, der so wirklich nur in der UdSSR zulassbar
gewesen ist und die Betriebstruppe hat _ordentlich_ Mist gebaut. Fukushima
war klassisches \"was macht ihr eigentlich beruflich\" beim Betreiber,
kombiniert mit einer wirklich _beeindruckenden_ Überreaktion sowie
kapitalen Böcken beim Krisenmanagement.

Beide wären vermeidbar gewesen.

Und mal so ganz nebenbei:
- würde man die Strahlungslecklimits von Kernkraftwerken auf Kohle-
kraftwerke und deren Abfallprodukte anwenden, wären die allesamt
sofort zu schliessen (so ein Kohlekraftwerke emittiert _viel_
mehr radioaktives Material als ein Kernkraftwerk) - wäre überhaupt
höchst unterhaltsam, den ganzen LNT (Linear No Threshold) Unfug
mal ausserhalb der Kernenergietechnik anzuwenden (viel Spass bei
der Evakuierung des Schwarzwalds)
- ein Kernkraftwerk ist in seiner Betriebszeit praktisch klima-
neutral (bisschen CO2 von den Tests der Notstrom-Diesel halt),
ein Kohlekraftwerk heizt hingegen mit sehr viel CO2 weiter den
Planeten an

Man liest sich,
Alex.
--
\"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work.\" -- Thomas A. Edison
 
Carla Schneider <carla_sch@yahoo.com> wrote:
Das wahre Problem sind die fehlenden Leitungen, und das liegt an
den Grundstuecksbesitzern die natuerlich ihren Anteil wollen.
Weil die bei Erdleitungen viel mehr bekommen als bei einer Freileitung
werden die jetzt als Erdleitungen ausgefuehrt, obwohl die Baukosten 10 mal

Ah _daher_ weht der Wind. Die öffentlich posaunten Argumente wie:
- Freileitungen sehen nicht dekorativ aus und verschandeln den Blick
in die Landschaft und
- \"Stromleitungstrahlen von Freileitungen machen krank, Erdkabel
aber strahlen nicht\"
waren ja von Anfang an hanebüchener Unfug.

> so hoch sind wie bei einer Freileitung und der Bau viel laenger dauert.

Die Kosten sind den Verursachern egal, zahlt ja zom Grossteil wer anders.

Freileitungen waeren auch bei genuegender Bezahlung an die Grundbesitzer viel
billiger und vor allem schneller gewesen.
Suedostlink soll z.B. Strom nach Suedbayern bringen als Ersatz fuer
den Strom des Kernkraftwerks dort. Eigentlich muesste man das Kernkraftwerk weiter
laufen lassen bis die die Leitung fertig ist, macht man aber natuerlich nicht.
Fertigstellung ist zur Zeit 2027...

Man liest sich,
Alex.
--
\"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work.\" -- Thomas A. Edison
 
On Mon, 3 Apr 2023 10:47:07 -0000 (UTC), Peter Heirich wrote:
Dass wir noch immer keine Steuerelektronik in den Waschmaschinen bis
Kühlschränken haben, die den Stromverbrauch ein wenig dem Angebot
anpasst, ist traurig.

Such mal nach Geschirrspülern und/oder Waschmaschinen mit separatem
Heißwasserzulauf. Also nicht \"heißwasserkompatible\" Modelle, sondern
solche, deren Heizstab man fallweise - d. h. in den
Programmabschnitten, wo das nötig und sinnvoll ist - unterstützen kann,
so heißes Wasser von der Solarthermianlage auf dem Dach oder aus der
Wärmepumpe kommt. Dann wirst Du gleich noch trauriger.

Aber Miele@home natürlich. Da kannst Du im smarten Alltag Deine Geräte
vernetzen und so das Potential mit App und/oder Sprachsteuerung voll
ausnutzen. Sogar mit Klaut!

So kompliziert kann es doch nicht sein, z.B. einen Kühlschrank zu bauen,
der auf Spitzenlasten im Netz und Sonne (wegen PV-Strom) Rücksicht nimmt.

Ist nicht kompliziert. Interessiert (kauft) aber offenbar nur
niemand(en).

Volker
 
On Mon, 3 Apr 2023 15:56:00 +0200, Alexander Schreiber wrote:
- würde man die Strahlungslecklimits von Kernkraftwerken auf Kohle-
kraftwerke und deren Abfallprodukte anwenden, wären die allesamt
sofort zu schliessen

Yup. Auch interessant:

Würde man die Zulassungsanforderungen, die an neue chinesische
Kohlekraftwerke gestellt werden, auf in Betrieb befindliche deutsche
Modelle übertragen, qualmt hier erstmal kein Schlot mehr.

Aber die wahren Umweltscheine sind eh die Radfahrer:

https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/fahrrad-und-co2-bilanz-13-kilogramm-tomaten-fuer-2500-kilokalorien-18468552.html

- ein Kernkraftwerk ist in seiner Betriebszeit praktisch klima-
neutral (bisschen CO2 von den Tests der Notstrom-Diesel halt),

Crade-to-grave bitte:
https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/ist-atomstrom-wirklich-co2-frei
Man schätzt etwa 12g CO2e/kWh.

Volker
 
Am 03.04.23 um 15:56 schrieb Alexander Schreiber:

Tschernobyl war ein Reaktortyp, der so wirklich nur in der UdSSR zulassbar
gewesen ist und die Betriebstruppe hat _ordentlich_ Mist gebaut. Fukushima
war klassisches \"was macht ihr eigentlich beruflich\" beim Betreiber,
kombiniert mit einer wirklich _beeindruckenden_ Überreaktion sowie
kapitalen Böcken beim Krisenmanagement.

Menschliches Versagen ist ein häufiger Grund für Katastrophen. Ein
Super-GAU alle 10 bis 20 Jahre paßt gut zur statistischen Sicherheit von
AKWs.

> Beide wären vermeidbar gewesen.

Hinterher ist man immer schlauer.

Und mal so ganz nebenbei:
- würde man die Strahlungslecklimits von Kernkraftwerken auf Kohle-
kraftwerke und deren Abfallprodukte anwenden, wären die allesamt
sofort zu schliessen (so ein Kohlekraftwerke emittiert _viel_
mehr radioaktives Material als ein Kernkraftwerk)

Ja, sagt man immer. Hab ich mal bei irgendner Veranstaltung einen
Strahlenschutz-Fuzzi drauf angesprochen, der meinte, wär Unsinn - im
Mittel kommt bei AKWs bei Störfällen so viel mehr raus, daß das locker
überkompensiert würde, und sich bei der Betrachtung nur auf die tadellos
funktionierenden AKWs zu beschränken ist Rosinenpickerei. (Ich habs
nicht nachgerechnet.)
- ein Kernkraftwerk ist in seiner Betriebszeit praktisch klima-
neutral (bisschen CO2 von den Tests der Notstrom-Diesel halt),
ein Kohlekraftwerk heizt hingegen mit sehr viel CO2 weiter den
Planeten an

Verglichen mit Kohle ist klar, aber das ist ja nicht der einzige Vergleich.

https://de.wikipedia.org/wiki/CO2-Emissionen_der_Stromerzeugung_nach_Art_der_Erzeugung

Bei AKWs kommt es sehr auf die Uranförderung an - je nach Vorkommen muß
da mehr oder weniger Energie reingesteckt werden. Mit sich erschöpfenden
Vorkommen wird dieser Aufwand immer höher.

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Axel Berger wrote:

Ich brauche hier rund 6 kWh/d. Eine Vollwäsche sind (laut Handbuch,
nicht gemessen) unter einer kWh. Mein Kühlschrank braucht gemessene 350
Wh am Tag. Eingespart würde bei Deinem Vorschlag gar nichts, nur minimal
zeitlich verschoben. Das nützt genau wie viel?

Ich würde mich über eine Waschmaschine, eigentlich habe ich einen
Waschtrockner, freuen, der ich sagen könnte:

Bitte in den nächsten 5 Tagen die eingelegte Wäsche waschen, wenn der
Zeitpunkt der Beste ist.

Derzeit kann ich nur bis zu 12 Stunden vorwählen.

Eingespart würde beim Strom nichts, aber u.U. mit Windstrom statt
Kohlestrom gewaschen und damit CO2 gespart.

Vermutlich gibt es irgendwann erhebliche Lastspitzen über den Tag und über
die Woche. Und auf der Gegenseite Versorgungsspitzen und -täler,je nach
Wolken und Wind.

Peter
 
On Mon, 3 Apr 2023 15:39:24 -0000 (UTC), Peter Heirich wrote:
Ich würde mich über eine Waschmaschine, eigentlich habe ich einen
Waschtrockner, freuen, der ich sagen könnte: Bitte in den nächsten 5
Tagen die eingelegte Wäsche waschen, wenn der Zeitpunkt der Beste
ist.

Kannst Du möglicherweise mit...

https://www.miele.de/e/w1-waschmaschine-frontlader-wwd660-wcs-tdos-und-8kg-lotoswei-11565530-p
https://www.miele.de/c/miele-app-3185.htm

...., d. h. einer Miele@home-fähigen Waschmaschine nebst App
bewerkstelligen. Für \"den besten Zeitpunkt\" entweder Brain 2.0 oder bei
Miele eine SDK anfragen bzw. deren App disassemblieren und die
entsprechende Software selber schreiben. Gerne auch mit Anbindung an
irgendwelchen Brokeragedienste, wenn Ökostrom gerade am billigsten ist
oder der DAX um 0.05 Punkte gefallen.

> Derzeit kann ich nur bis zu 12 Stunden vorwählen.

Funksteckdose bzw. ESP8266, Triac und etwas Gemüse drumrum keine Option?
Was macht Deine Waschmaschine, wenn sie stromlos am Programmstart steht
und dann die Versorgung wiederkommt?

Der Hack mit Optokoppler oder Thyristor am Start-Taster sollte doch
einen Klimaaktivisten auch nicht schrecken.

Je nach Alter kann man bestimmt auch via ISP die Firmware vom
Betriebssystem runterlutschen und entsprechenden Kram
nachprogrammieren. Klar, falls verschlüsselt und/oder signiert muß man
ein bisserl tiefer in die Trickkiste greifen - aber Du könntest ein
spannendes YouTube-Video draus machen und Dich in Deiner
Multiplikatorwirkung sonnen... ;-)

Volker
 
Volker Bartheld wrote:

Such mal nach Geschirrspülern und/oder Waschmaschinen mit separatem
Heißwasserzulauf. Also nicht \"heißwasserkompatible\" Modelle, sondern
solche, deren Heizstab man fallweise - d. h. in den
Programmabschnitten, wo das nötig und sinnvoll ist - unterstützen kann,
so heißes Wasser von der Solarthermianlage auf dem Dach oder aus der
Wärmepumpe kommt. Dann wirst Du gleich noch trauriger.

In meiner naiven Vorstellung würde ich bei einer elektronischen Steuerung
denken, dass der Heizstab angeht, die Maschine die Wassertemperatur mißt,
der Steuerchip meint: Zieltemperatur ist erreicht und den Heizstab
abschaltet.

Ist nicht kompliziert. Interessiert (kauft) aber offenbar nur
niemand(en).

Das war mit sparsamen Standby bei TV & CO ähnlich. Irgendwann befahl die EU.

Peter
 
On Mon, 3 Apr 2023 15:59:35 -0000 (UTC), Peter Heirich wrote:
Volker Bartheld wrote:
Such mal nach Geschirrspülern und/oder Waschmaschinen mit separatem
Heißwasserzulauf. Also nicht \"heißwasserkompatible\" Modelle, sondern
solche, deren Heizstab man fallweise - d. h. in den
Programmabschnitten, wo das nötig und sinnvoll ist - unterstützen kann,
so heißes Wasser von der Solarthermianlage auf dem Dach oder aus der
Wärmepumpe kommt. Dann wirst Du gleich noch trauriger.
In meiner naiven Vorstellung würde ich bei einer elektronischen
Steuerung denken, dass der Heizstab angeht, die Maschine die
Wassertemperatur mißt, der Steuerchip meint: Zieltemperatur ist
erreicht und den Heizstab abschaltet.

Leider ist Deine Vorstellung zu naiv, weil der Heizstab nicht kühlen und
die so gewonnene Energie mit 100% Effizienz ins Netz zurückspeisen kann.

Wenn Du also mit 70°C Vor- bzw. Zulauftemperatur arbeitest, dann tust Du
Dich mit einer 40°C-Wäsche eher hart. Und gespült wird idealerweise nur
lauwarm bis kalt, je nachdem ob Du eher ein Fan von
Waschmittelrückständen, Wassersparerei oder CO2-Vermeidung bist *).

Ist nicht kompliziert. Interessiert (kauft) aber offenbar nur
niemand(en).
Das war mit sparsamen Standby bei TV & CO ähnlich. Irgendwann befahl die EU.

Ist bei Allem so, was irgendwie auf Freiwilligkeit beruht und einer
Mehrheit ein-zwei Mü an Diskomfort beschert. Die muß^Wmüßte man eben
knüppeln. Klappt aber nicht, da diese Mehrheit wahlberechtigt ist.

Volker

*) Natürlich kann man einen Thermostatmischer vorschalten. Dann
passieren die Vorwäsche und etwaige Spülvorgänge eben auch mit der
Wunschtemperatur. Was sogar Waschmittelexperten als suboptimal
empfinden, Eiweißflecken z. B. weicht man besser in kalter Waschlauge
ein.
 
Axel Berger wrote:

Beide Unfälle hatten vorher gut bekannte Ursachen, die vermeidbar
gewesen wären. Fukushima hatte 24 vollkommen schadensfreie Stunden Zeit,
um geöhnlichen konventionellen Notstrom einzufliegen. Hat ein räumlich
kleines und hochindustrialisiertes Land nicht geschafft, warum auch
immer.

Es wären m.W. noch mehr Stunden gewesen, wenn die Bediener den
Notkondensatur wieder zugeschaltet hätten. Der Notkondensator (kondensiert
Wasserdampf im Kühlkreislauf) wird automatisch durch Ventile bei Erdbeben
abgetrennt, um bei einem Rohrschaden möglichst wenig Kühlwasser zu
verlieren.

Ohne Strom sahen die Bediener das geschlossene Ventil nicht und an die
Bemerkung im Bedienhandbuch erinnerte sich niemand.

Aber grundsätzlich konstruieren wir noch zu schlecht, weil ohne
ausreichende Sicherheitsreserve.

Beispielsweise hätte man spätestens aus dem Zwischenfall mit der A380 von
Quantas die Lehre ziehen müssen, einen Notfallbremsschirm in alle
Zivilflugzeuge einzubauen.

Militärflugzeuge haben oft einen Bremsschirm, weil deren
überschalltaugliche Tragflächen oft höhere Landegeschwindigkeiten erforden.

O.g. A380 hatte das Problem, dass es einen schweren Triebwerkschaden gab.
Deshalb flog man nach Singapur zurück. Da der A380 noch massiv Kerosin in
den Tanks hatte, lag er 41 Tonnen über dem maximalen Landegewicht.

Ist knapp gut ausgegangen. Ein Notfallbremsschirm hätte vermutlich sehr
geholfen.

Die zusätzlichen ca. 100 kg für den Schirm wären m.E. eine gute Sache.

Peter
https://de.wikipedia.org/wiki/Qantas-Flug_32
 

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